Die Leber natürlich stärken
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Schon mal was von Arachidonsäure und Eicosapentaensäure (EPA) gehört? Wahrscheinlich eher nicht. Sie sind so etwas wie das Yin und Yang der ungesättigten Fettsäuren. Arachidonsäure gilt als entzündungsfördernd, EPA als entzündungshemmend. Wer unter chronischen Gelenkentzündungen leidet, tut gut daran, auf Arachidonsäure zu verzichten.
Viele Menschen mit schwerer Hämophilie sind von wiederkehrenden Gelenkblutungen betroffen. Diese können zu chronischen Entzündungen in den Gelenken führen. Die chronische Entzündung führt dann im schlimmsten Fall zu dauerhaften Veränderungen im Gelenk. Der Knorpel wird weniger (Arthrose), die Knochen porös (Osteoporose) oder weniger (Osteopenie), das Gelenk wird steif. Arthropathie setzt sich übrigens aus den altgriechischen Wörtern arthron (=Gelenk) und pathos (=Leiden/Leidenschaft) zusammen. Der Arzt spricht von einer hämophilen Arthropathie, wenn die Gelenke aufgrund wiederholter Blutungen krank sind. Ellenbogen, Knie und Sprunggelenke sind von der hämophilen Arthropathie häufiger betroffen als andere Gelenke.
Um die Entzündung und die Veränderungen im Gelenk unter Kontrolle zu bekommen, gibt es verschiedene Dinge, die du tun kannst. Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt solltest du einen Therapieplan erarbeiten, der sowohl die passenden Medikamente (zum Beispiel Faktorpräparat, Antirheumatika und/oder Schmerzmittel) als auch Physiotherapie umfasst. Darüber hinaus kannst du zu Hause mit deiner Ernährung den Zustand der Gelenke positiv beeinflussen.
Arachidonsäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die die Entzündungsneigung im Körper erhöhen kann. Sie gehört zur Familie der Omega-6-Fettsäuren. Linolsäure, auch eine Omega-6-Fettsäure, ist die Vorstufe der Arachidonsäure. Sie wird im Körper in größeren Mengen gelagert. Bei Bedarf wandelt der Körper die Linolsäure in Arachidonsäure um.
Nun hat nicht nur der Mensch die Fähigkeit, Arachidonsäure herzustellen und zu speichern, sondern auch Tiere. Da es sich um eine Fettsäure handelt, ist die Konzentration in tierischem Fett besonders hoch. Wer also gerne und viel Schweineschmalz, Leberwurst, fettigen Käse und Sahne isst, nimmt eine große Portion Arachidonsäure auf. Aus Arachidonsäure baut der Körper Entzündungsbotenstoffe, die die Entzündungen im Gelenk verstärken können. Zu viel tierische Fette verursachen somit keine Gelenkentzündungen, aber sie können sie weiter anfeuern. Pflanzliche Produkte enthalten übrigens kaum Arachidonsäure.
Eicosapentaensäure (EPA) ist der Gegenspieler der Arachidonsäure. EPA wirkt entzündungshemmend und ist vor allen Dingen in Fisch und Meeresfrüchten enthalten. Es handelt sich um eine Omega-3-Fettsäure. Sie wird über die Nahrung aufgenommen oder vom Körper selbst aus einer anderen Omega-3-Fettsäure (Linolensäure) hergestellt. Zu viel Arachidonsäure im Körper kann den Umwandlungsprozess allerdings empfindlich stören. Das bedeutet: Wer zu viel Arachidonsäure im Körper hat, produziert nicht nur mehr Entzündungsbotenstoffe, sondern auch weniger entzündungshemmende Substanzen.
Viele weitere Tipps für eine gesunde Ernährung im Alltag erhältst du in dem Artikel 12 Tipps für eine gesunde Ernährung.
Um Gelenkentzündungen gar nicht erst entstehen zu lassen, ist es hilfreich, wenn du auf dein Gewicht achtest und regelmäßig Sport treibst. Starke Muskeln und ein gesundes Gewicht stabilisieren die Gelenke. Der Effekt: weniger Gelenkblutungen. Und wer wenige oder keine Gelenkblutungen hat, verringert das Risiko, chronische Gelenkschäden zu erleiden.
In dem Artikel So lassen sich Gelenkblutungen vermeiden erfährst du alles Wichtige zur Prävention von Gelenkblutungen.