Was ist „deine“ Reise?

Erwartungen an Reisen sind so unterschiedlich wie Reisende selbst. Die Bandbreite reicht von „nix tun“ bis „Abenteuer total“. Wichtig ist, dass dir deine Reise Erholung bringt und Freude macht. Aber auch, dass sie keine überhöhten oder gar unkalkulierbaren Risiken mit sich bringt.

Hiermit beginnt deine Reise: Das Reisegespräch mit dem Hämophiliearzt

Dein Arzt sollte so früh wie möglich in deine Reisewünsche oder Reisepläne eingeweiht werden. Das kann dir viel Zeit und auch Frust ersparen. So kann bei der Überprüfung deines aktuellen Reisestatus festgestellt werden, ob eine bestimmte Reise weniger oder auch gar nicht für dich geeignet ist.

Reisefähigkeits-Check beim Arzt: Die 7 Themenkomplexe


1. Welche Reise passt am besten zu dir?

Ausgangspunkt jeder Reise ist die Entscheidung für den geeigneten Reisetyp. Also die Frage, was mache ich wo und welche (körperlichen) Belastungen und Anstrengungen werden zum normalen Alltag hinzukommen?

Ob Individualreise, Gruppenreise, Aktivurlaub, Städtereise, Strandurlaub, Kreuzfahrt, Langzeitaufenthalt, Reise mit Kindern – im Mittelpunkt sollte immer deine Sicherheit stehen!

2. Neigst du unter deiner aktuellen Therapie zu erheblichen, spontanen Blutungen?

Wenn ja, solltest du Reisen in Länder mit minderer medizinischer Versorgung und eingeschränkter Verfügbarkeit sicherer Blutprodukte besser meiden!

3. Hast du bereits Folgeschäden, z. B. an den Gelenken? Könnten diese den u. U. erhöhten Belastungen auf der Reise entgegenstehen?

Plane deine Reiseroute möglichst exakt. Hilfreich ist, wenn alle Ziele und Teilziele auf deiner Reise bekannt und gut und sicher für dich erreichbar sind. Auch Umsteigeaktionen einplanen!

4. Wie gut und umfassend ist dein Wissen rund um die Hämophilie und wie sieht es in deinem Reiseland damit aus?

Nach Rücksprache mit deinem Hämophiliearzt kannst du auch an Schulungen teilnehmen. Mach dich auch schlau über vorhandene Hämophiliezentren/-ärzte im Reiseland.

5. Kannst du deinen Faktor problemfrei selbst injizieren, also ohne Hilfe Dritter?

Wenn nicht, lässt sich die Selbstapplikation/Heimselbsttherapie lernen. Reisen in Länder mit einer minderen medizinischen Versorgung sind nur mit einem hohen Grad an Selbstständigkeit empfehlenswert!

Aufwendiger, aber auch möglich ist, dass du Anlaufstellen für die ggf. notwendige Faktorenapplikation suchst und in deine Reiseroute einplanst.

6. Reist du alleine oder hast du mindestens eine Begleitperson?

Wenn ja, sollte deine Begleitperson eingeweiht, entsprechend geschult und ausreichend über Hämophilie Bescheid wissen. Nur dann kann sie dir im Notfall wichtige Hilfestellungen geben.

7. Welche therapeutischen Maßnahmen können bei zusätzlichen körperlichen/psychischen Belastungen auf der Reise notwendig sein?

Dein Hämophiliearzt wird mit dir alle notwendigen Dinge, z. B. die richtige Faktorendosis, Faktorensubstitution und Schmerztherapie festlegen.

Ebenso wird deine Reiseapotheke ein Thema beim Arztgespräch sein. Hier gilt es festzulegen, welche Medikamente und „Utensilien“ du unbedingt auf deiner Reise dabeihaben musst. Überprüf den Inhalt deiner Reiseapotheke anhand unserer Checkliste.


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