Schmerzen und Hämophilie

Schmerzen und Hämophilie gehen leider oft Hand in Hand. In einer Studie gaben über 85% der Befragten an, Schmerzepisoden erlebt zu haben. Auch zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen berichteten über Schmerzen. Häufigste Schmerzquelle in beiden Gruppen: die Gelenke.1

Schmerzen bei Hämophilie behandeln

Klar ist: Der beste Weg, um Schmerzen, Blutungen und Entzündungen zu vermeiden, ist die regelmäßige Prophylaxe mit Gerinnungsfaktoren. Aber eine Garantie für ein schmerz- und blutungsfreies Leben gibt es bei Hämophilie leider nicht. Um Schmerzen unmittelbar zu lindern, stehen dir verschiedene Medikamente zur Verfügung. Aber Achtung: Da Acetylsäure eine blutverdünnende Wirkung hat, solltest du alle Schmerzmittel vermeiden, die diesen Wirkstoff enthalten (zum Beispiel Aspirin, Neuralgin, Togal und viele andere).

Wenn du unter den pflanzlichen Alternativen etwas findest, das dir bei Schmerzen guttut, kann das eine tolle Ergänzung in deinem Therapieplan sein. Auf diese Weise kannst du im Fall der Fälle die Schmerzbekämpfung mit natürlichen Mitteln unterstützen. Da auch Heilpflanzen Nebenwirkungen haben können, sprich auf jeden Fall vor der Anwendung mit deinem Arzt.

Akute Schmerzen sind häufig ein Warnzeichen für Blutungen. Nimm sie deshalb immer ernst. Wie du Schmerzen richtig einordnen kannst, erfährst du im Artikel Schmerzen verstehen und behandeln.

Natürliche Schmerzbekämpfer

Für eine Schmerztherapie kommen viele pflanzliche Wirkstoffe in Frage. TeufelskralleWeihrauch oder Hagebutte, zum Beispiel, haben eine entzündungshemmende Wirkung. Sie sind besonders geeignet, wenn du unter Arthrose oder einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung leidest.

Auch mit den folgenden Wirkstoffen kannst du Entzündungen hemmen und Schmerzen auf sanfte Weise lindern.

Wie entzündete Gelenke von deiner Ernährung profitieren können, erfährst du im Artikel Mit der richtigen Ernährung Gelenkbeschwerden lindern.

Schmerzlindernde Maßnahmen

Um Schmerzen ohne Schmerzmittel zu lindern, kannst du auf verschiedene Heilpflanzen bauen. Oder auf nicht-medikamentöse Therapieverfahren wie die Physiotherapie. Die Physiotherapie hat sich als wirkungsvolles Mittel erwiesen, wenn es um die Verringerung von hämophiliebedingten Schmerzen geht. Auch ein auf deine Bedürfnisse zugeschnittenes Bewegungsprogramm stärkt Muskeln und Gelenke und hilft dauerhaft Schmerzen zu reduzieren.

Eine psychologische Betreuung, Ergotherapie, Achtsamkeitstraining oder andere Schmerz- und Stressbewältigungsstrategien unterstützen dich dabei, aktiv mit Schmerzen umzugehen.

1 Hämophilie und Schmerztherapie. Schmerznachrichten (Zeitschrift der Österreichischen Schmerzgesellschaft) 2017; 2a, Juni 2017.


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